Ab sofort übernimmt Rainer Oetting, Wirtschaftspädagoge und seit jeher in der Sozialbranche zu Hause, die Leitung der Geschäfte.
Der 49-Jährige bringt sowohl betriebswirtschaftliches Wissen, als auch soziales Denken und Handeln mit. Diese Verbindung ist für die heutigen Aufgaben des Roten Kreuzes unverzichtbar. Das hebt auch Christian Weitzberg, Präsident des Kreisverbandes, hervor: „Soziales Handeln in all seinen Facetten, in nicht immer leichten Situationen Menschen zur Seite zu stehen stellt natürlich den Kern unserer Aufgabe dar, und das soll selbstverständlich auch so bleiben. Ohne fundierten wirtschaftlichen Sachverstand ist es heutzutage allerdings unmöglich, dies nachhaltig gewährleisten zu können“.
Der DRK-Kreisverband Berlin-Nordost e.V. ist in den Gebieten Marzahn, Pankow, Weißensee, Hohenschönhausen und Hellersdorf tätig. Die Angebote sind sehr vielfältig: „Das Rote Kreuz steht für ein qualitativ hochwertiges Hilfeangebot für Menschen in den verschiedensten Problemlagen und Bedarfen – das geht weit über das hinaus, was man anfänglich und originär mit ihm verbindet“, so Oetting. Diese Angebote konsequent auszubauen und zu etablieren hat er sich auf die Fahne geschrieben. Dabei ist für ihn Vieles denkbar: Quartiersmanagement auch im Hinblick auf behinderte und ältere Menschen, Gesundheitsmanagement für Betriebe, weitere Kitas und vieles mehr. Dafür möchte Reiner Oetting mit Betroffenen und Verantwortlichen sprechen. Als unerlässlich erachtet er dafür ein breit gefächertes Netzwerk. Vor allem in den Kiezen Hellersdorf und Pankow möchte der neue Geschäftsführer dieses Netzwerk verstärkt ausbauen: „Mit den Betroffenen und Verantwortlichen zu sprechen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und gleichzeitig Brücken in der Politik und bei möglichen Partnern zu schlagen sehe ich als eine essentielle Aufgabe an. Es gibt definitiv viel zu tun, und möglichst vielen Menschen den Weg zur Teilhabe zu ebnen, ist höchst anspruchsvoll, verantwortungsvoll und nur in Kooperation machbar.“
Dabei reizen ihn die Vielfalt der Möglichkeiten im DRK sowie die hohe Motivation und der Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Oetting: „Ich identifiziere mich absolut mit den Grundsätzen und Leitlinien des Roten Kreuzes. Dass wir verstanden werden als Helfer für alle schwierigen Lebenslagen vor Ort von ganz jung bis alt: dafür werde ich mit vollem Engagement arbeiten. Und in diesem Sinn freue ich mich auf wirklich jeden Kontakt und bin für absolut Alles offen. Innovationen, Kooperationen, Wünsche und Netzwerke sind herzlichst willkommen. “ Gerade unkonventionelle, neue und innovative Ansätze begrüßt er sehr und sieht einem intensiven Netzwerk sehr freudig und aufgeschlossen gegenüber. Eigene Ideen bringt er natürlich auch mit, die zeitnahe ausgelotet und dann kooperativ umgesetzt werden sollen.
Der gebürtige Kölner hat zwei volljährige Kinder. Seit seinem ersten Lebensjahr lebte er die meiste Zeit seines Lebens in Berlin und freut sich auf die neue Herausforderung: nach vielen Jahren als Betriebsleiter, kaufmännischer Leiter gemeinnütziger Betreibe - u. A. in einem großen Berliner Berufsbildungswerk – und Verwaltungschef in der Evangelischen Kirche. Die durchgängige Beschäftigung in vielen Feldern des Sozialbereichs von Geflüchteten über Job-Center-Maßnahmen bis hin zu Kindertagesstätten hat ihn nun auf die Fährte der neuen Herausforderung gesetzt.
Auch wenn die Formen der Hilfsbedürftigkeit variieren und damit die Aufgaben des Roten Kreuzes wachsen, so spielen auch dessen klassische Aufgaben eine wichtige Rolle für Reiner Oetting. Zahlreiche Ehrenamtliche arbeiten im Katastrophenschutz, in der Wasserrettung, in der Blutspende oder als Sanitäter bei Veranstaltungen. Sie rücken oft erst bei größeren Unglücken ins öffentliche Bewusstsein. Von der Professionalität und Motivation der vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen hat sich Oetting bereits mehrfach im Vorfeld seiner Tätigkeit überzeugen können: „Ich bin tief beeindruckt von der Einsatzbereitschaft und von der professionellen Kenntnis. Da wird wirklich unglaublich viel geleistet. Es ist gleichzeitig spürbar, welche Motivation, Freude und Energie die Ehrenamtlichen aus dem zutiefst sinnstiftenden Engagement im DRK ziehen. Es ist einfach großartig, live zu erfahren, wie Spaß, Gemeinschaft und Sinnstiftung im DRK zusammenfinden können.“
Das wichtigste ist ihm bei aller Zahlen- und Wirtschaftsaffinität der besondere Nutzen und die Sinnstiftung seiner Tätigkeit. Die Freude darauf ist jedenfalls spürbar sehr groß.